Stichwort(e): Vogelgrippe

Hier im Süden ist man weit weg von Deutschlands Vogelgrippezone. Fragen stelle ich mir dennoch.

Ein Großaufgebot von Soldaten und zivilen Helfern hat am Dienstag auf der Ostseeinsel Rügen versucht, die weitere Ausbreitung der Vogelgrippe zu verhindern. Mehr als 300 Soldaten sammelten tote Vögel ein, desinfizierten Fahrzeuge und sperrten Fundorte toter Tiere ab. Hinzu kamen laut dem mecklenburg-vorpommerschen Agrarminister Till Backhaus mehr als 150 Helfer des Technischen Hilfswerks, 120 Ordnungskräfte und rund 50 Polizisten. [Reuters]

Notwendige Maßnahmen und Verhinderung einer weiteren Ausbreitung oder purer Aktionismus?

Und während die News-Specials sich hauptsächlich mit der Abschätzung der Gefahr einer Pandemie beschäftigen, bleibt eine der ersten Fragen unbeantwortet:

Wie konnten sich die Rügener Schwäne bloß mit dem gefährlichen Virus H5N1 infizieren? Die Forscher stehen vor einem Rätsel. Denn: Die Vögel haben in Deutschland überwintert – und kamen folglich nicht aus den verseuchten Gebieten. [SPON, 15.2.]

Ganz an der Front der Aufklärer scheint das Friedrich-Loeffler-Institut auf der Ostsee-Insel Riems zu stehen. Dort wird allerdings auch aktive Forschung mit Viren betrieben (Bsp. BSE und auch dem Vogelgrippe-Virus, siehe ZDF Oktober 05 und Wikipedia), was der Insel offenbar schon zu DDR-Zeiten den uncharmanten Titel “Seucheninsel” einbrachte. Als brutalstmöglicher Aufklärer scheidet dieses Institut (und damit ebenfalls das Verbraucherministerium) für mich aus; wie ehemals der hessische Ministerpräsident Koch.
Bleibt erstmal zu hoffen, dass die Warnungen vor einer Pandemie — oder schlimmer, einer Absage der Fußball-WM! — sich als übertrieben herausstellen. Aber im Ernst: Ob der Medienmainstream wohl mal der Frage nachgeht, ob es sich um einen GAU oder tatsächlich “nur Zufall” handelt?

Nachtrag: Das Thema wird jetzt unter dem Stichwort Vogelgrippen-Verschwörungstheorien auf Spreeblick diskutiert.