Kritik an Medienweblogs

In dem Magazin Insight, das sich offensichtlich in der Hauptsache mit Medien beschäftigt (noch nie davon gehört), findet sich in der aktuellen Ausgabe ein kritischer Artikel – oder vielleicht auch Verriss (Dienstraum) über sog. Medienweblogs.

So werfe man beispielsweise einen Blick in den “Dienstraum“. Optisch schön aufgemacht, entpuppt er sich als medienspezifische Presseschau ohne Anspruch auf Vollständigkeit. Eine Art Wühltisch ohne ernsthafte Kommentierung. Warum soll man da reinschauen? Oder das “Jonet-Medienlog“: Eine Sammlung mehr oder weniger medienspezifischer Zeitungsartikel. Die Herangehensweise ist eher chronistisch denn kritisch oder analytisch, und nach zweimaligem Besuch der Site stellt sich auch hier die Frage: Wozu? Genauso ergeht es einem beim “Medienrauschen“, einem eher technisch orientierten Weblog, das auf die Kooperation der Dateitaischbörse Kazaa mit dem Internetfernsprecher Skype genauso hinweist wie auf die Trennung von mediamarkt und Dieter Bohlen. [via generation next]

Der Autor Timur Vermes lobt hingegen Spindoktor und Bildblog. Das ist auch gut so, denn beide sind klasse. Dienstraum und Medienrauschen wirft er hingegen Beliebigkeit, Kommentar-, Kritik- und Reflektionslosigkeit vor. Er sucht also nach Medienblogs, die entweder ein (Mini-)feld komplett abdecken oder einen deutlichen eigenen “Spin” publizieren.
Doch gerade bei der gern gelesenen Lektüre von Dienstraum wie auch Medienrauschen frage ich mich, ob es nicht gerade das ist, was diese Blogs zu einem Teil auch ausmacht. Keine Überflutung, vielmehr eine Art gatekeeper im Dickicht der Mediennews, Blogs die man schnell erfasst, die gut verlinken und die last but not least Spaß bringen.
Hoffentlich lassen sich die “Verrissenen” nicht irritieren.

[update 7.1.04 15.30h: Der Artikel ist nun auch online zu finden und lesen.]