Titelbild: Leichte Sprache auf der Webseite hafen-mannheim.de. Die Texte in LS habe ich im Mai 2024 erstellt.
Viele Menschen können durch zu komplizierte Texte auf Webseiten ausgeschlossen werden. Hier kommt die Leichte Sprache ins Spiel. Sie soll dabei helfen, wichtige Kerninhalte für alle zugänglich zu machen.
Warum Leichte Sprache?
Nicht alle Menschen können komplexe Sprache verstehen. Manche haben kognitive Einschränkungen, andere lernen gerade Deutsch, wieder andere haben vorübergehende oder situative Probleme, bestimmte Texte zu verstehen. Leichte Sprache hilft, Inhalte für alle Menschen klar und verständlich zu machen. Sie baut Barrieren ab und macht Informationen für mehr Menschen zugänglich.
Leichte Sprache ist wichtig für…
- Menschen mit Lernschwierigkeiten
- Menschen mit wenig Deutschkenntnissen
- Menschen, die komplexe Sachverhalte schneller verstehen wollen
Das Ziel ist eine inklusive Kommunikation, die zum Teil auch durch zugänglichere Ausdrucksweisen, Formulierungen und andere Vereinfachungen erreicht werden kann. Im Gegensatz zur “Einfachen Sprache” folgt die Leichte Sprache jedoch einem bestimmten Regelwerk.
6,2 Millionen Menschen oder 12,1 Prozent der erwerbsfähigen Bevölkerung in Deutschland können nicht oder nur unzureichend lesen und schreiben. Das war das Ergebnis der LEO-Studie des Fachbereichs Erziehungswissenschaft der Universität Hamburg. (Grafik: statista.com)
Gesetzliche Vorgaben zur Leichten Sprache
Leichte Sprache ist zudem nicht nur eine freiwillige Maßnahme zur Verbesserung der Kommunikation. Barrierefreie Kommunikation ist in vielen Bereichen durch gesetzliche Rahmenbedingungen geregelt, um sicherzustellen, dass Informationen für alle zugänglich sind (mehr dazu hier auf dem Portal Barrierefreiheit des Bundes).
Rechtliche Vorgaben zur Barrierefreiheit betreffen vor allem öffentliche Einrichtungen und Behörden:
- Das Behindertengleichstellungsgesetz (BGG) fordert, dass Informationen barrierefrei zugänglich sein müssen, was auch Leichte Sprache einschließt.
- Die Barrierefreie-Informationstechnik-Verordnung (BITV 2.0) konkretisiert diese Anforderungen für digitale Angebote. Öffentliche Stellen sind dazu verpflichtet, ihre digitalen Inhalte so zu gestalten, dass sie von allen Menschen genutzt werden können.
Spätestens im kommenden Jahr müssen nach der EU-Richtlinie zur Barrierefreiheit alle öffentlichen Stellen wichtige Informationen auch in Leichter Sprache zur Verfügung stellen. Das betrifft zum Beispiel Webseiten, öffentliche Dokumente und Serviceinformationen. Mehr zu den Gesetzen und Fristen zur Barrierefreiheit gibt es hier beim Kompetenzzentrum Digitale Barrierefreiheit Baden-Württemberg.
Vorteile der Leichten Sprache
Die Vorgaben sind aber nicht nur eine rechtliche Verpflichtung, sondern auch eine Chance, die eigene Kommunikation barrierefreier und inklusiver zu gestalten.
Auch andere Unternehmen, Selbstständige und Freiberufler sollten sich mit dem Thema Leichte Sprache auseinandersetzen. Auch wenn sie nicht in gleichem Maße wie öffentliche Einrichtungen gesetzlich dazu verpflichtet sind, gibt es gute Gründe, Leichte Sprache zu verwenden.:
Unternehmen, die barrierefreie Kommunikation anbieten, profitieren von einer größeren Reichweite und einem besseren Zugang zu ihren Angeboten, insbesondere für Menschen mit geringeren Sprachkenntnissen. Darüber hinaus ist es möglich, dass im Rahmen von Kundenservice oder Online-Dienstleistungen zunehmend Anforderungen an die Barrierefreiheit gestellt werden, die langfristig auch für private Unternehmen relevant werden könnten.
Was ich für dich tun kann
Ich unterstütze dich dabei, deine Kommunikation barrierefrei zu machen. Das bedeutet: Ich erstelle Texte in Leichter Sprache, die wirklich jeder versteht. Oder ich übersetze deine vorhandenen Inhalte in Leichte Sprache.
Inklusion ist wichtig. Du erreichst mehr Menschen, erhöhst deine Reichweite und machst deine Kommunikation zugänglicher. Und wenn du in einer der betroffenen Branchen agierst: Du erfüllst damit auch gesetzliche Anforderungen zur Barrierefreiheit. Mit Leichter Sprache erhöhst du die Nutzerzufriedenheit und reduzierst gleichzeitig Rückfragen, die aufgrund unverständlicher Inhalte entstehen. Das zeigt auch, dass dir eine klare und kundenorientierte Kommunikation wichtig ist. Ein gutes Beispiel dafür ist die Webseite hafen-mannheim.de. Hier wurden neben der Erfüllung anderer Vorgaben zur Barrierefreiheit durch mich auch wichtige Informationen in Leichter Sprache erstellt, sodass wirklich alle Interessierten einen unkomplizierten Zugang zu den Inhalten haben (Projekt mit Kirchner Corporate Communication, barrierefreies Webdesign der Agentur cosa-logo.de).
An solchen Beispielen sieht man, dass einige Bedenken gegenüber Leichter Sprache ziemlich unbegründet sind. Zum Beispiel, dass Leichte Sprache unprofessionell wirkt. Das ist falsch. Leichte Sprache bedeutet nicht, dass Inhalte banalisiert werden. Es geht lediglich darum, mehr Menschen den Zugang zu den Inhalten zu erleichtern.
Wenn Leichte Sprache oder allgemein Barrierefreiheit im Web ein Thema für dich sind, dann melde dich bei mir für ein erstes Gespräch. Auch bei größeren Projekten stehe ich gerne beratend zur Seite. Gemeinsam schaffen wir eine Kommunikation, die niemanden ausgrenzt.