“besser als erwartet”

Immer wieder diese Aussage: “Merkel war/ist besser als erwartet”. Ist das denn wirklich alles, was die schwarz-gelb herbeischreibenden Medien, die Unions-Wähler und die Anhängsel-Umfaller-Politikkarikaturen der FDP erwarten? Dass jemand besser ist, als man es ursprünglich erwartete? Ich meine, was heisst das denn: Man hat Merkel von vornherein keinen vernünftigen Wahlkampf geschweige denn öffentliche Auftritte in TV und auf Veranstaltungen zugetraut. Mal abgesehen davon, dass man dieses Urteil als Vorgeschmack dessen interpretieren darf, wie sich das Machtverhältnis Kanzlerin-zu-Ministerpräsidenten darstellen würde (*), höre ich aus dem Urteil nur:

“besser als erwartet” = NICHT GUT, NICHT GUT GENUG. Also quasi: IMMER NOCH SCHLECHT, nur nicht ganz soooooo SCHLECHT. Denn wenn jemand wirklich mit gutem Auftreten überzeugt, dann reicht es üblicherweise völlig, das auch so zu nennen: “XY war gut und überzeugend”. Eine Wertung gegenüber eigenen Erwartungen erübrigt sich im Normalfall. Nur nicht bei Merkel. Warum? Weil sie tatsächlich NICHT GUT ist.

(*)
Dazu heute die coolste Sau (®Raab) von N-TV, Manfred Bleskin, in einem “Zwischenruf”:
“Die Rückkehr des Friedrich Merz, der auf dem Tandem vorn Platz nehmen wird, ist der Anfang vom Ende der Angela Merkel. Das wird sich über kurz oder lang zeigen. Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff hat ihr schon vors Schienbein getreten, als er nach gescheiterten Treffen der Unionsspitzen mit der DGB-Führung einen pfleglichen Umgang mit den Gewerkschaften anmahnte. Dessen saarländischer Kollege Peter Müller nimmt angesichts der sinkenden Umfragewerte für CDU/CSU flugs seine Zusage zurück, nach dem 18. September für ein Ministeramt an der Spree zur Verfügung zu stehen. Und der hessische Regierungschef Roland Koch schweigt so nachhaltig, dass es der Kanzleranwärterin laut in den Ohren klingen muss.” [Quelle: N-TV; via Nixxon]