Neue Rechte und Neokonservative

Die Neue Rechte ist eine geistig-politische Strömung, die in den 1960er Jahren entstand. Sie verstand sich als “Gegenmodell” zur “Neuen Linken”, die sich im Zuge der Ereignisse von 1968 formierte. Inhaltlich und im Namen lehnt sie sich eng an die französische “Nouvelle Droite” an. Als ihr theoretischer Gründungsvater kann der französische Rechtsextremist Alain de Benoist gelten. Wichtiger Bezugspunkt für die neue Rechte ist die “Konservative Revolution” der Weimarer Republik, eine Selbstbezeichnung elitärer und autoritärer Denker wie Carl Schmitt, Ernst von Salomon, Ernst Jünger, Oswald Spengler und anderer. Dadurch versucht sie sich von den als rückwärtsgewandt und theoriefeindlich empfundenen Vertretern der “Alten Rechten” abzugrenzen, was jedoch nicht immer gelingt. Gleichzeitig bildet sie eine Art “Scharnier” oder “Brücke” zwischen Konservatismus und Rechtsextremismus. [Neue Rechte – Wikipedia]

Neokonservatismus (von Neo, neu) nennt man eine breite internationale politische Strömung, die durch eine Rückbesinnung auf konservative Werte, in Verbindung mit liberalen bzw. neoliberalen Konzepten in der Wirtschaftsspolitik, scharfer Ablehnung der Politik der 68er-Generation und häufig auch der Betonung einer gemeinsamen westlichen Zivilisation gekennzeichnet ist. Als Selbstbezeichnung wird der Begriff aber kaum verwendet. Ihre Wurzeln liegen in den USA in den 1960er Jahren. In den 1980er Jahren begann sie in den USA stark an politischer und gesellschaftlicher Defintionsmacht zu gewinnen, die sie bis heute ausbauen konnte. Im Neokonservativismus finden sich national verschiedenen, teils auch heterogenen Ausprägungen, prominentestes Beispiel ist der Neokonservativismus in den USA, zu dem auch George W. Bush gerechnet wird. In Europa waren für Beobachter die Regierungen von José María Aznar (Spanien) oder Anders Fogh Rasmussen in Dänemark bzw. politische Größen wie Nicolas Sarkozy in Frankreich Vetreter neokonservativer Strömungen.
In Deutschland stehen Intellektuelle wie Paul Nolte, Friedbert Pflüger, Arnulf Baring oder Wolfgang Schäuble (CDU) für eine vergleichbare Richtung, hier werden speziell auch Eigenverantwortung, die Rückkehr der Sekundärtugenden und der Familie betont, und eine verstärkte Elitenbildung für erforderlich gehalten. Weitere Themen sind etwa die christliche Verankerung der europäischen Kultur.
Zuvor war aber auch die geistig-moralische Wende von Helmut Kohl in Deutschland bereits ein Versuch gewesen, neokonservative Ideen wieder verstärkt in den Mittelpunkt gesellschaftlicher Diskussionen zu stellen. [Neokonservatismus – Wikipedia]

Soviel noch dazu, mit Dank an Che2001. Und nebenbei: Stoibers Agitationsrede auf dem CDU-Parteitag wurde leider völlig ‘underreported’. Er wandte sich scharf und plump pauschal gegen 68er, Islam und die Türkei. Aufgezeigt hat er, wo für ihn der Kulturkampf verläuft: An der Heimatfront, hier, nicht etwa am Hindukusch.

Stoiber, Beckstein; seid ihr da würde ich am liebsten weg sein.