Der Westen ist deswegen geschockt. Die Sache der Freiheit hat einen Rückschlag erhalten, und das Atomproblem wirkt bedrohlicher denn je. Allerdings hat sich auch Ahmadi Nedschad bisher an die Sprachregelung gehalten, Iran strebe nur zivile Atomtechnik an. (…) Gleichwohl, niemand kann jetzt mehr hoffen, dass Iran auf die Anreicherung von Uran verzichtet. Stattdessen ist nun zu fordern, dass das iranische Angebot, den Brennstoffzyklus vollständig und detailliert von der Wiener Atombehörde IAEA überwachen zu lassen, nicht auf dem Papier bleibt. Zur Zeit scheint die Präsenz von möglichst vielen IAEA-Inspektoren der einzige Weg zu sein, ein nukleares Wettrüsten in der Region abzuwenden – oder einen Präventivschlag gegen iranische Atomanlagen. [Die Zeit – Die iranische Überraschung, Teil zwei]
Unabhängig von dieser Wahl kursieren seit geraumer Zeit Gerüchte, dass die USA gezielte Angriffe auf den Iran planen (auf die vermuteten Waffen-Produktionsstätten im Südwesten). Juni war anvisiert, aber offensichtlich zieht die Lage im Irak – wo man immer verstärkter zu Aktionen wie im November in Fallujah übergeht – noch alle Kräfte auf sich. Die Propagandakampagne ist indes bereits im Gange und dürfte durch diesen Wahlausgang einen neuen Schub bekommen.