Nachdem ja jeder in den Medien mit der geschätzten Angabe von zuerst 72% Wahlbeteiligung, dann 60% Wahlbeteiligung zufrieden war und sich erste Tendenzen abzeichnen (Sistanis Webseite), muss man auf das offizielle Ergebnis noch länger warten. Eigentlich sollte es heute veröffentlich werden.
“Iraqi officials said Wednesday they must recount votes from about 300 ballot boxes because of various discrepancies” (Boston Globe).
Auch andere Fragen bleiben weiterhin offen. Die bekanntesten davon sind sicherlich, dass es in manchen Gebieten zu wenige Stimmzettel gab, in anderen die Wahllokale erst gar nicht geöffnet wurden und Probleme in den kurdischen Regionen. Nun heißt es schlicht, die Ergebnisse werden später bekannt gegeben, ein genauer Zeitpunkt ist nicht bekannt. Wozu auch Eile, könnte man fragen, ist es doch für den Westen angenehm endlich positives aus dem Irak zu vermelden, auch wenn es auf geschätzten Zahlen beruht. Das stützt leider die These:
“The Iraqi elections were designed not to preserve the unity of Iraq but to re-establish the unity of the west” (Tariq Ali im Guardian).
Die Wahlen als wunderbare Chance, den Irakkrieg nachträglich zu legitimieren. Bleibt zu hoffen, dass sich die jüngsten Probleme rund um die Auszählung im Sinne der Iraker schnell ausräumen lassen.