“Niveau auf Fußhöhe”

Klaus Bade, Direktor des Instituts für Migrationsforschung und Interkulturelle Studien (IMIS) im Interview mit SPIEGEL ONLINE:

“Die Parallelgesellschaften gibt es in den Köpfen derer, die Angst davor haben: Ich habe Angst, und glaube, dass der andere daran Schuld ist. Wenn das ebenso simple wie gefährliche Gerede über Parallelgesellschaften so weitergeht, wird sich die Situation verschärfen. Dieses Gerede ist also nicht Teil der Lösung, sondern Teil des Problems.”

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So ist es. Nur leider sieht u.a. die Union in jenen, die Zuwanderung als Bedrohung empfinden, nach wie vor einen Kern ihres Wählerpotentials. Und bevor das vom Zug springt und sich damit den prominenten Parteisoldaten wie “Biker” Merz oder Seehofer anschließt, macht es sich doch gar nicht schlecht die Ermordung van Goghs zum Anlass zu nehmen von nackten Zahlenspielen wieder zu einer emotionalisierten Debatte zu kommen (:remember “Aufklärer” Kochs Unterschriftenaktion:). Über die Folgen der Wiederaufnahme der Leitkultur- und Parallelgesellschaftsdebatte scheint man hinweg zu sehen. Christian Semler macht sich in der TAZ ein paar Gedanken:

“[…der Begriff Parallelgesellschaft…] klingt gut, ist scheinbar neutral, von der Aura seiner wissenschaftlichen Herkunft umgeben. Oft genug eingetrichtert, wird er selbst zum Bestandteil der sozialen Wirklichkeit, weil er das Verhalten der Menschen verändert: Darin liegt seine Gefährlichkeit.”

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