we strongly disagree with and condemn those who promote or practice tyranny and violence in the name of Islam. We hope that their misguided deeds will not blacken our noble religion — which is indeed a path to God and a call for peace.
Das Muslim Manifesto an sich klingt ganz gut. Von Nationalreview übernommen findet es sich seit gestern auch auf der internationalen Version des SpOn. Zu den Initiatoren heisst es da:
Mustafa Akyol is a writer and journalist based in Turkey; Zeyno Baran is director of International Security and Energy Programs at The Nixon Center. In February 2006, she was a “Distinguished Visitor” to the American Academy in Berlin.
NationalReview (Wikipedia) und NixonCenter (Mission Statement), das hat ja schon ein kleines G’schmäckle. Schlimmer wird es allerdings auf dem Blog The White Path von Mitinitiator Mustafa Akyol. Dort kann man erfahren, dass er sich — neben vielen vernünftigen Positionen — mit den konservativen bis rechten Christen verbunden fühlt und so z.B. auch pro Intelligent Design argumentiert. Einen Artikel der LA Times (“Five questions non-Muslims would like answered“) beantwortete er im November u.a. mit dem Apell an moderate Muslime, sich noch mehr Gehör zu verschaffen:
First, Mr. Pager asks, “Why are you so quiet?”, relating to the lack of powerful condemnations from Muslims to atrocities committed in the name of Islam. Well, not all Muslims are quiet and some do speak out, but it is true that this is not enough. The lack of a real strong stance against terrorism among the masses in the Islamic world is a real problem.
Damit hat er vollkommen recht, doch eindeutig schade ist es, dass dieses medienwirksame Manifest nun ausgerechnet aus dieser Ecke des Spektrums kommt. Interessant, gut und in weiten Teilen zustimmingswürdig bleibt dennoch ein wenig Unbehagen zurück. Jedenfalls handelt es sich um keine Stimme “moderater” Muslime; zumindest bringe ich für mich “moderate Religion” nicht mit Intelligent Design überein und das gilt für Islam wie jede andere Religion (Wikipedia: Kreationismus; Die ZEIT: “Warum Intelligent Design religiös motivierter Unfug ist“).
Der SpOn-Artikel verschlimmbessert das Ganze noch mehr, indem die Onlinedebatte im Forum mit der Frage “Is the ‘Muslim Manifest’ an alternative to a clash of cultures?” überschrieben wird. Da ist er also schon wieder, der Kampf der Kulturen. Weil es dieses Konstrukt nicht wirklich gibt und das Manifest nur eingeschränkt tauglich ist, antworte ich also mit: Nein.