Für den “eingebetteten” Defence Week-Reporter Nathan Hodge sind Blogs das “charakteristische kulturelle Phänomen des Irakkriegs”, so wie “die psychedelische Musik den Soundtrack zum Vietnamkrieg geliefert hat.” (Telepolis ‘Fuck the War’)
Natürlich wird neben den Weblogs auch all das ‘Drumherum’ an Social Software genutzt. Marcus Hammerschmitt (Weblog Instant Nirvana) wirft in einem Artikel für Telepolis einen Blick auf die bei flickr hochgeladenen Fotos der US-Soldaten im Irak:
In einer seltsamen Form von Ethnographie erfährt man Dinge über den Irak, die sonst selten auftauchen.
Neben flickr nutzt man auch gerne Yafro, um die fotografischen Eindrücke zu teilen. Bloggende Soldaten sind desöfteren Gegenstand von Diskussionen darüber, was gezeigt und gepostet werden kann und was doch lieber per email bei Familienangehörigen landen sollte. Die Story des bloggenden Militärarztes Michael Cohen zeigt, dass es offensichtlich klare Grenzen gibt. Innerhalb derer wird das Irakbloggen der Soldaten jedoch immer beliebter, hohe Zugriffszahlen auf die Blogs garantieren auch ein kleines Zubrot:
Some soldiers blogging from Internet cafés in Iraq are making money. In addition to book deals and paid newspaper columns, blogs have become a desirable place for advertising. (Army Times; Artikel erfordert Registrierung)
Ich lese so gut wie keine Soldatenblogs. Mich interessieren die teilweise kontroversen Blickwinkel der einheimischen Blogger mehr als jene des Soldaten, der seine kleine Welt zum Einsatzort importiert bekommt. Die Fotos vermitteln aber einen guten Eindruck, wie der einzelne den Einsatz(-ort) wahrnimmt und was er davon vermitteln möchte. Sie verdeutlichen und lassen besser einschätzen in welcher Rolle sich die Soldaten sehen. Und so “schwächen (die Fotos) nur die Hoffnung, der Soldat möge denken lernen”, resümiert Hammerschmitt.